Ist „Erste Hand“ wirklich immer besser?

Ein konkretes Beispiel: Ein SLK 230 aus 1999.
Tatsächlich aus erster Hand. Der Besitzer hatte jede Rechnung, jede TÜV-Bescheinigung. Auf dem Papier ein Traum.
Aber vor Ort? Speckiges Lenkrad, verwahrloster Innenraum, Softlack überall abgeplatzt.
Wartung? „Ach, ich fahr ja nur noch 2.000 km im Jahr…“
Service alle 4–5 Jahre. TÜV gerade so. Felgen angefressen vom Streusalz, weil das Auto im Winter einfach stehen blieb.
Und beim Thema Lackierung? Erst war es nur „ein kleiner Heckschaden“ – dann kam nach und nach raus: Tür, Dach, Kotflügel, alles mal „ein bisschen“ gemacht.

Und da frage ich mich:
Ist ein 20 Jahre altes Auto, das irgendwann nur noch „da war“, wirklich besser als ein später übernommenes, liebevoll gepflegtes Zweit- oder Dritthandfahrzeug?

Ich sehe oft das Gegenteil:
Besitzer in zweiter oder dritter Hand, die sich ihren Traum erfüllt haben – und das Auto mit frischem Blick und echter Begeisterung hegen und pflegen.
Da wird investiert. Da wird nachgebessert.
Da lebt das Auto weiter.

Ich möchte nicht pauschalisieren. Natürlich gibt es Ersthand-Schätze.
Aber manchmal ist die zweite oder gar dritte Hand die bessere.
Weil da wieder jemand sitzt, der sich kümmert.
Nicht aus Gewohnheit. Sondern aus Leidenschaft.

Was denkt ihr?
Teilt ihr diese Beobachtung?

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